Michael Dietmar Pierschel
homepage
of
Michael Dietmar Pierschel

August 2000


Abstract

Fertigteilhaus, Streif AG,

Streif ist um Qualität bemüht, die aber vor allem im Werk selbst entsteht, auf der Baustelle insbesondere bei den Zugekauften Leistungen (Estrich, Klinker mauern) fällt die Qualität stark bis sehr stark ab.

Die Gesamtmentalität auf dem Bau, erst mal Pfusch hinzusetzen und dann wenn irgend jemand aufstöhnt zu beschwichtigen : 'das kann man ja auch alles richtig machen' ist auch hier vertreten.

Story

Der Keller ist nicht Streif's Leistung und also wurde ich hier auch folgerichtig über den Tisch gezogen. Der Keller stammt von der Firma Kompakt-Bau GmbH, ist eigentlich nur für Kartoffeln gedacht, weil ohne Isolation, Elektrik, Heizung, Putz usw. Ein vollständiger Rohbau, solide ausgeführt, aber hoffnungslos überteuert für das, was man erhält. Außerdem findet man dann in den nächsten 1 bis 2 Jahren überall die Reste der akkurat saubergemachten Maschinen seicht im Erdreich verbuddelt auf seinem Grundstück wieder. Insbesondere dort, wo ich dann mit der Wasserleitung durchwollte, habe ich dann an mehreren Stellen einige hundert Kilo Betonreste mit dem Vorschlaghammer zerkleinert und nachträglich entsorgt. Einen herzlichen Dank den sauberen Bauarbeitern der Fa. ...

Streif verlangt eine Bankbürgschaft über die Hausbausumme. Die IBB weigerte sich eine solche Bürgschaft zu geben. Das hat zu 3 Monaten Verzögerung geführt. Es ist für mich als Bauherren nicht wirklich nachvollziehbar, warum ich nochmals ca. 6000 Euro an irgendeine Zweitbank bezahlen soll, nur für eine Bürgschaft und rein virtuell. Schließlich hat die IBB sich nochmals das schon bezahlte Grundstück mit dem inzwischen lange fertiggestellten Keller angesehen und daraufhin die gesamte Fördersumme an mich ausbezahlt. Streif hat die Summe erhalten und mir eine Bürgschaft der Commerzbank gesendet, auf daß ich das Geld zurückerhalte, falls Streif pleite macht oder das Haus nicht fertig stellt. Der Streif Rohbau kam also mit dreimonatiger Verzögerung. Das Aufstellen ging an einem Tag und mit absoluter Präzision. Abends waren die Ziegel auf dem Dach und ich musste einige davon entfernen, um den Richtkranz an's Holz zu nageln.

Der Rohbau war in ca. 2 Tagen fertig, incl. Heizung, Elektrik ect. dauerte es ca. 1 Woche. Top. Dann ging es bergab. Der Estrich wurde von einer anderen Firma im Auftrag gemacht. Nicht nur, dass sie sämtliche Reste analog zu der Kellerbaufirma im Garten entsorgt haben (und hier ohne sie leicht einzubuddeln), nein der Estrich sandet auch noch heftig, so dass ich darüber bei der Hausabnahme noch verhandeln musste (kann man reparieren, macht aber Arbeit).

Den Klinker hat eine Bonner Firma im Auftrag gemauert. Ich habe selten ein schlechteres Stück Arbeit gesehen. Es sind praktisch alle Fehler, die man nur machen kann aufgetreten. Rollschichten ohne Ablaufwinkel, die Steine krumm und schief gesetzt, Die Fugen nicht gerade sondern in einer krummen Linie, die Steine direkt auf die Holzbalken gemauert, Steine mit deutlichen Abnutzungsspuren durch den Transport so eingebaut, dass es deutlich sichtbar ist und schließlich die gesamte Wand mit grauen Spuren der Mörtelritzen. Das Haus ist zweimal mit verdünnter Salzsäure abgewaschen worden und Steine in der Wand sowie Rollschichten sind ausgetauscht worden. Der Pfusch ist trotzdem deutlich sichtbar. So eine Verklinkerung kostet um die 15000 Euro. Dafür arbeitet man 1 bis 2 Jahre. Und jetzt muss man sich ca. 50 Jahre den Pfusch jeden Morgen ansehen.

Einige deutliche Schwachstellen existieren in dem von Streif gelieferten Materialien und Teilen:

1. Die Dachtreppe.

Hier ist eigentlich die gesamte Mechanik zu labil konstruiert. Die Treppe wurde zweimal repariert und es wurde auch an einen Komplettaustausch gedacht. Die Wärmeisolation, trotz Werbung dafür ist schlecht. Ritzen an der Lukenrändern sorgen für Schwitzwasser und schädigen das Holz der Deckenbalken. Das ist alles recht und schlecht geflickt und natürlich nicht ausgetauscht worden.

2. Das Dachflächenfenster für den Schornsteinfeger.

Eigentlich dürfte man so ein Teil in überhaupt kein Dach einbauen. Zwei Plasteteile, ein Rahmen und ein transparenter Deckel, für 9 Euro auf dem Baumarkt zu haben. Das hat nicht mal den ersten Winter überlebt. Kunststoff wird bei -5 Grad Celsius eben brüchig. Ich habe zwei Jahre das Elend mit angesehen und jetzt ein richtiges Fenster eingebaut.

3. Die Tür zur Terasse    Fenster

Es ist als Fenster bezeichnenderweise genauso konstruiert wie andere Fenster auch. Das hier Menschen mit ihrem Gewicht durchtreten und auch mal auf diese untere Kante treten hat ja niemand ahnen können. Der Vertreter von Streif hat bei der Hausabnahme auch nur ratlos dreingeschaut. Andere Menschen gehen offenbar nicht durch Balkontüren.

4. Der Schornstein ...

konnte nicht außen am Haus angebracht werden und verschwendet damit wertvollen Wohnraum. Verantwortlich dafür zeichnet der Architekt, Herr John, vom Architekturbüro Dipl.-Ing. Klaus D. Krebs in Berlin.

5. Rollgurte   Rollgurt

funktionieren alle ohne sich aufzulösen, bis auf den im Bad. Hier ist es ja auch besonders störend, da vor dem Austausch die Fliesen entfernt werden müssen. Eine Möglichkeit, Gurte zu tauschen ohne die Wand aufzubrechen, existiert nicht.

Fazit

Streif ist sicher nicht die schlechteste Wahl, aber eindeutig auch nicht die beste. Man kann eben nicht alles Reparieren, was mal so hingepfuscht wurde. Wenn man sieht, wie eine Wand in der Struktur leidet, wenn mitten daraus ein Stein entfernt und durch einen anderen ersetzt wird kann man das verstehen.

haus.jpg

Hinweise

Wenn ein Haus geplant wird sollte man sich über ALLE nach außen führenden Leitungen und Durchbrüche Gedanken machen. Möglichst auch über diejenigen, die nicht gleich beim Hausbau benötigt werden. Später kann man auch noch nachbessern, aber es erfordert sehr viel Mehraufwand um Durchführungen fachgerecht anzubringen.

a) Kellerdurchführungen (Gas, Wasser, Brauchwasser z.B. von einer Gartenpumpe oder Regentonne für die Toiletten, Elektrozuleitung, Licht+Strom im Garten und am Tor, Klingel + Zweitklingel , Alarmanlage ect.)
b) Wanddurchbrüche (Außenbeleuchtung und zwar an JEDER Seite des Hauses extra, Lüftung für Küche und Bad sowie mögliche spätere Klimageräte, Wasserzapfstellen, Außensteckdosen ect.)
c) Dachdurchführungen (Antennen + Sattelitenrohre und Kabel, Solarstrom, Warmwasser, Kaltwasser ect.)


[ Zurück zum Seitenanfang] [ Homepage]



Kontakt: mailto:  Hier klicken !